Betriebliches Mentoring: Ein Plädoyer für gabenorientierte Arbeit
Das Leben ist zu kurz für einen falschen Job! Was klingt wie ein Klischee, ist bitterer ernst. Mehr als zwei Drittel der Schweizerinnen und Schweizer möchten den Job wechseln, wenn es denn ginge. Das zeigt eine Studie von Marketagent.com im Auftrag des Online-Netzwerks Xing von 2017. Als konkrete Gründe für ihre Unzufriedenheit nannten die meisten, dass ihnen der Beruf schlicht und einfach zu wenig Spass mache. Ausserdem klagten 32% über zu wenig Sinnhaftigkeit. 30% sehen sich geistig unterfordert und 29% würden sich eigentlich ihren Kindheitstraum verwirklichen wollen. Es geht also auch um die grundsätzliche Entscheidung für einen bestimmten Beruf, welche jeder Dritte rückblickend bereut. Am unzufriedensten sind die 40- bis 49-Jährigen: Nur knapp die Hälfte von ihnen würde noch einmal die gleiche Berufsrichtung wählen.
Nicht Geld, sondern Wertschätzung macht den Unterschied
Interessant ist, dass Geld laut der Studie offenbar kaum eine Rolle spielt. Eine andere Studie, vom Staatssekretariat für Wirtschaft, ebenfalls von 2017, nennt die wichtigsten Faktoren für die individuelle Zufriedenheit am Arbeitsplatz: Gesundheit, ein gutes Verhältnis zu den Arbeitskollegen und ein konstruktives Arbeitsklima, Wertschätzung für die eigene Arbeit und Kreativität.
Wer seine eigenen Ideen einbringen und an kreativen Prozessen mitwirken kann, ist deutlich zufriedener als solche, die sich wie ein kleines Rad im Getriebe fühlen. Doch oftmals ist das eine Realität.
Wie also daraus ausbrechen?
Betriebliche Mentoren für Entwicklungsprozesse
Aus der Auflistung des SECO ist deutlich geworden, dass die gewichtigen Faktoren eigentlich soziale sind. Arbeitsklima und Feedbackkultur, Kreativität und Gesundheit sind veränderbar. Man kann diese Faktoren bewusst fördern und auch einfordern. Doch wo beginnen?
Weil sie genau das begriffen haben, engagieren immer mehr Leiter einen betrieblichen Mentor, wenn es um Lern-, Veränderungs- und Entwicklungsprozesse geht.
Ein professioneller Mentor hilft nicht nur, abstrakt zu konzipieren und zu planen, sondern eben auch bei der konkreten Durchführung Tag für Tag. Auch Konflikte, die den Mitarbeitenden auf die Stimmung schlagen, können sie konstruktiv und zielführend moderieren. Oder sie schätzen neu ein, wo jemand hinpasst, welchen Freiraum er oder sie braucht und wo kreatives Potenzial brachliegt.
Faktoren für Zufriedenheit stärken
Mithilfe eines betrieblichen Mentors können also genau jene Faktoren gestärkt werden, die auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erwiesenermassen den grössten Einfluss haben. So verbessert sich nicht nur das Betriebsklima im Allgemeinen, sondern auch die Effizienz und Leistungsbereitschaft des Einzelnen. Motivierte Mitarbeiter am richtigen Ort, mit einer angemessenen Belastung, bewirken mehr. Und ist es letztlich nicht auch in der Verantwortung des Managements, Stressfaktoren für die Belegschaft zu reduzieren?
Hilfe vom eidgenössischen betrieblichen Mentor zu beanspruchen, ist ein Zeichen von verantwortungsvoller Führung.
Die Schweizer Kader Organisation (SKO) und die Swiss Coaching Association (SCA) nehmen die Berufsprüfung ab und führen aufgrund des Bundesgesetzes über die Berufsbildung und der zugehörigen Verordnung eine Berufsprüfung zum Erwerb des eidgenössischen Fachausweises durch.
Es ist ein Abschluss, der Menschen dazu befähigt, einen echten Unterschied in Betrieben aller Art und Grössen zu machen.
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