Die eigene Berufung finden ist eine Pflicht, ja eine Lebensaufgabe! Auch wenn wir unsere Träume und Wünsche vielleicht nicht verwirklichen können, sollten wir die Berufung zumindest andenken und immer wieder versuchen. Der hier vorliegende Online-Ratgeber unterstützt Sie darin.
Das erwarte Sie in diesem Artikel
1. Was macht dir Spass?
2. Was würdest du tun, wenn dich niemand dafür bezahlen müsste?
3. Erwartungshaltungen ändern
4. Welche Glaubenssätze aus der Kindheit prägen dich?
5. Wie beeinflusst dich dein Umfeld hinsichtlich deiner Berufswahl?
6. Welches Problem willst du lösen?
7. Was könntest du Leuten beibringen?
8. Wofür möchtest du bekannt sein?
9. Worauf wartest du noch?
PDF Ratgeber-Tipp «Berufliche Standortbestimmung»
Auch Kindheitsträume dürfen ernst genommen werden.
«Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.» Konfuzius
Schon der bekannte chinesische Philosoph erkannte die Bedeutung eines erfüllenden Berufs.
Stell dir (der Einfachheit halber wählen wir in diesem Artikel die Du-Form) vor, du würdest aufstehen und den Tag mit Tätigkeiten verbringen, die dir Freude bereiten. Das ist nicht weit hergeholt und schon gar nicht unmöglich zu erreichen.
Viele von uns hatten grosse Träume, Wünsche und Sehnsüchte, als sie Kinder waren. Wir wollten die Welt entdecken, verändern und ihr unseren Stempel aufdrücken.
Was ist damit geschehen?
Unsere Vorstellungen von Arbeit wurden geprägt durch unsere Eltern, durch Erfahrungen aus der Kindheit und der Gesellschaft, in der wir uns bewegen. Im Übergang zum Erwachsenenleben verlieren viele daher den Kontakt zu dem inneren Kind, das voller Abenteuerlust seinem Spieltrieb nachgehen möchte und sich die Fragen nicht stellt: «Was ist realistisch?» oder «Kann ich damit Geld verdienen?»
Im Folgenden möchte ich dir einen praktischen Leitfaden geben, der dir helfen wird, deiner Leidenschaft und deiner Motivation im Leben näherzukommen.
Gemeinsam werden wir Glaubenssätze aufdecken, die dich behindern. Ich hoffe, dir alternative Wege aufzeigen zu können, dein Leben zu gestalten, fernab von der Vorstellung deiner Eltern oder deines Umfelds.
Der Leitfaden setzt sich aus neun Fragen zusammen. Für die Beantwortung jeder Frage solltest du dir mindestens fünf Minuten Zeit nehmen. Tief in deinem Inneren weisst du bereits, was dir Freude bereitet und dich erfüllt. Es geht jetzt darum, diese Idee zutage zu fördern und von jeglichen Limitierungen zu befreien.
1. Was macht dir Spass?
Eine simple Frage – die Beantwortung scheint jedoch umso schwerer. Leider ist in unserem Berufsleben «Spass haben» kein Leitmotiv.
Doch was passiert, wenn du von vornherein ausschliesst, dass ein Beruf mit deinen Leidenschaften vereinbar sein muss? Du wirst garantiert in einem Job landen, der dir wenig Freude bereitet und deine Lebensqualität wird massiv darunter leiden.
Im Grunde ist es einfach, seine Berufung zu finden: Tu einfach Dinge, die dir Spass machen. Jedes Mal, wenn du Enthusiasmus verspürst bei dem, was du tust, ist das dein Kompass.
Falls du noch nicht so recht weisst, was das sein könnte, geh das Angebot der Volkshochschule durch. Wenn du bei einem Kurs denkst: «Da hätte ich Lust drauf!», melde dich einfach an.
Für den Anfang kannst du dir vornehmen, täglich eine halbe Stunde etwas zu tun, das dir Spass macht. Mit der Zeit kannst du das immer weiter ausdehnen und dir gleichzeitig darüber Gedanken machen, wie du mit deiner Leidenschaft Geld verdienen könntest. Doch dazu später mehr.
2. Was würdest du tun, wenn dich niemand dafür bezahlen müsste?
Seine Leidenschaft zu leben, macht Spass, bringt jedoch kein Geld. Das ist einer der häufigsten Glaubenssätze auf der Suche nach der eigenen Berufung. Oft wird die Frage nach der Berufung daher gleich beiseitegeschoben. Ich lade dich ein, dass du dich auf folgendes Gedankenexperiment einlässt:
Stell dir vor, du müsstest kein Geld verdienen, sondern könntest ausschliesslich das tun, was dir Freude bereitet.
- Wie sieht dann dein Tag aus?
- Was ist das Erste, das du nach dem Aufstehen tust?
- Wo bist du und mit wem verbringst du Zeit?
Dieses Gedankenexperiment kann dir Klarheit darüber verschaffen, worin deine Leidenschaft liegt und inwiefern du von dem Gedanken an vermeintliche finanzielle Unsicherheit zurückgehalten wirst.
3. Erwartungshaltungen ändern
Wir gehen meistens davon aus, dass unsere Erwartungshaltungen durch unsere Erfahrungen in der Vergangenheit geformt werden. Tatsächlich ist es aber umgekehrt: Unsere Erwartungen formen die Resultate unseres Handelns, auf uns selbst und auch auf unsere Umwelt bezogen.
Bekannt wurde das Prinzip der Selbsterfüllenden Prophezeiung, so der psychologische Fachbegriff, durch eine Studie im Jahre 1965. Der amerikanische Psychologe Robert Rosenthal unterzog 20 rein zufällig ausgewählte Kinder einem Intelligenztest. Wie zu erwarten, lagen die Werte im Durchschnitt. Den Lehrern erklärte er aber anschliessend, dass es sich bei diesen Kindern um besonders intelligente Sprösslinge handle.
Die Lehrer verhielten sich entsprechend ihrer Erwartung an diese 20 Kinder. Sie förderten die vermeintlich intelligenteren Schüler mehr, waren geduldiger mit ihnen und gaben mehr positives Feedback. Nach einem Jahr führte Rosenthal nochmal einen Intelligenztest durch. Das verblüffende Ergebnis: Alle Schüler hatten ihren IQ signifikant um 20-30 Punkte gesteigert!
Allein die Erwartungshaltung der Lehrer beeinflusste die schulische Leistung dieser Schüler.
Wenn du eine bestimmte Erwartungshaltung an die Welt hast, wirst du bewusst nach Bestätigung für diese suchen und sie wird sich immer mehr verstärken. Diesen Umstand kannst du dir zunutze machen und positive Erwartungen an dich und deine Zukunft stellen.
4. Welche Glaubenssätze aus der Kindheit prägen dich?
Wurden dir als Kind auch bestimmte Regeln und Sprichwörter eingetrichtert, wie zB:
«Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.»
oder
«Das Leben ist kein Zuckerschlecken.»
Ersteres ist wohl jedem ein Begriff, doch was besagt dieses Sprichwort? Es schafft eine Trennung zwischen Arbeit und Vergnügen und postuliert, dass wir erst dann Spass haben dürfen, wenn wir die harte Arbeit hinter uns gebracht haben.
Das zweite Sprichwort spricht eine ähnliche Sprache. Es impliziert, dass das Leben nicht einfach, sondern von Mühe und Last bestimmt ist.
Solche Glaubenssätze prägen uns enorm, dabei findet die Bestätigung in erster Linie in unserem Kopf statt!
Schreibe alle Sprichwörter auf, die du in Bezug auf Arbeit kennst – insbesondere die, die dir von deinen Eltern vorgebetet wurden. Dann überlege, welche Sprichwörter dir dienlich sind und zu deiner Lebensqualität beitragen und welche dir mehr im Weg stehen.
Diejenigen, die dich behindern, ersetzt du durch positive Formulierungen. Jedes Mal, wenn du von nun an das Sprichwort denken musst, ruf dir die positive Formulierung ins Gedächtnis.
Mit der Zeit wird sich deine Erwartungshaltung und damit auch die Resultate ändern.
5. Wie beeinflusst dich dein Umfeld hinsichtlich deiner Berufswahl?
Unsere Weltsicht und Ziele im Leben werden zu einem grossen Teil durch unsere unmittelbare Umwelt beeinflusst. Wenn deine Freunde alle die Ansicht vertreten, Arbeit sei nur ein Mittel zum Geld verdienen, wirst du diese Ansicht teilen. Dir wird es sehr schwer fallen, eine gegensätzliche Einstellung zu entwickeln.
Falls du in deinem Beruf Sinn und Erfüllung suchst, umgib dich mit Menschen, die eine ähnliche Anschauung vertreten. Tausche dich mit ihnen über deine Sorgen und Ängste aus, du wirst sehen:
Viele Menschen denken ähnlich wie du und können dich inspirieren und unterstützen auf deinem Weg.
6. Welches Problem willst du lösen?
Gibt es ein Problem, zu dessen Lösung du unbedingt beitragen willst?
Möchtest du das Gegenmittel zu einer weit verbreiteten Krankheit finden oder ein globales Problem bekämpfen?
Gibt es eine Ungerechtigkeit auf der Welt, die dich regelrecht wütend macht?
Grundsätzlich gilt: Je stärker die Gefühle, desto mehr deuten sie in Richtung unserer Leidenschaft. Diese Gefühle können dabei positiver Natur sein. Aber auch stark negative Gefühle wie Hass oder Wut können den Gegenpol zu deinen Überzeugungen und Werten darstellen und dir wertvolle Hinweise liefern.
7. Was könntest du Leuten beibringen?
Gibt es etwas, bei dem Leute ständig dich um Rat fragen? Hast du beispielsweise besondere handwerkliche Fähigkeiten und gehst voll auf im Bauen oder Reparieren von Gegenständen?
Eventuell hast du eine akademische Laufbahn eingeschlagen, da dies mit einem gesellschaftlich höheren Status assoziiert wird, aber deine wahre Leidenschaft liegt in deinem handwerklichen Talent.
Die Frage nach dem, was du Leuten beibringen kannst, ist wichtig, denn sie bezieht sowohl deine Leidenschaften, als auch die deiner Mitmenschen mit ein. Ausserdem führt sie direkt zu der Frage:
Wie kann ich mit meiner Leidenschaft Geld verdienen?
Für kompetente und inspirierende Lehrer sind Menschen gerne bereit, Geld auszugeben.
Mit der Weitergabe deines Wissens und deiner Fähigkeiten machst du nicht nur dich selbst, sondern auch andere glücklich!
8. Wofür möchtest du bekannt sein?
Das muss jedoch nichts mit Ruhm zu tun haben. Möchtest du beispielsweise, dass Leute von dir sagen:
«Er/Sie ist ein guter Zuhörer, man kann ihm/ihr alles anvertrauen!»
«Ich bewundere seine/ihre Zielstrebigkeit und Willensstärke!»
Wofür du bekannt sein möchtest, gibt dir Aufschluss darüber, was dich in deinem Inneren motiviert.
9. Worauf wartest du noch?
Ertappst du dich dabei, wie du wichtige Entscheidungen immer aufgrund von noch nicht eingetretenen Umständen nach hinten verschiebst?
Willst du noch bis zum Jahresende abwarten, um deinen Chef wegen einer Gehaltserhöhung anzusprechen?
Hältst du dich für zu jung, um dich selbstständig zu machen?
Die perfekten Umstände sind eine Illusion. Mach dich auf den Weg und nachdem du die ersten Schritte getan hast, kannst du dir um alles weitere Gedanken machen.
Eine Standortbestimmung im Zuge eines professionellen Coachings kann dabei extrem hilfreich sein.
Wir sind oft gefangen in diesem Labyrinth aus Vermutungen und irreführenden Glaubenssätzen, aus Sorgen und Ängsten hinsichtlich unserer Zukunft.
Jemand Externes hat einen objektiven Zugang zur Thematik und kann helfen, Blockaden zu lösen und neue Wege aufzuzeigen.
«Die meisten Menschen überschätzen das, was sie in einem Jahr erreichen können. Sie unterschätzen aber, was sie in 15 Jahren erreichen können.»
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Andreas Räber: GPI®-Coach – Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch