Die Ausbildung zum Modedesigner an einer Modeschule
Bisherige Entwicklung und Perspektiven dieses Berufes
Glitzer und Glamour, exklusive Partys und Laufstegmodels, die die neuesten Kollektionen präsentieren – das sind wohl die ersten Assoziationen, die den meisten beim Wort «Mode» in den Sinn kommen. Modedesigner werden als Stars gefeiert und sind nicht selten exzentrische Persönlichkeiten. Doch wie wird man zum Modedesigner? In diesem Artikel werden die Schritte zur Ausbildung eines Modedesigners beleuchtet sowie Perspektiven dieses Berufes aufgezeigt.
Modedesigner – Kann man das überhaupt lernen?
Wie bei vielen kreativen Berufen herrscht auch beim Modedesigner die Vorstellung vor, dass man ohne ein angeborenes Talent diesen Beruf nicht würde ausüben können. In der Tat schadet Talent nicht und kann einem vieles erleichtern. Die künstlerische Gestaltung und Produktion von Mode ist jedoch ein Handwerk, dessen Methoden und Techniken man erlernen kann, zum Beispiel in einer Modeschule.
Ausbildung zum Modedesigner in einer Modeschule
Die Ausbildung zum Modedesigner in einer klassischen Modeschule dauert meist zwei bis drei Jahre.
Bestandteile des Unterrichts sind zum Beispiel Materiallehre, Schnittgestaltung, Modegeschichte und Marketing.
Der Auszubildende verfügt am Ende der Lehre über ein umfassendes Wissen zu Geschichte und Entwicklung von Mode, theoretisches Fachwissen sowie praktisches Anwendungswissen.
Natürlich möchte man als Designer seiner Kreativität freien Lauf lassen und eigene Ideen umsetzen. Um erfolgreich ein Einkommen zu generieren, muss man sich jedoch auch immer an den Bedürfnissen des Kunden und des Marktes orientieren.
Ein Beispiel: In der heutigen Zeit spielen die Aspekte Nachhaltigkeit und ressourcenschonende, biologische Verarbeitung eine immer grösser werdende Rolle. Angehende Modedesigner müssen über diese Felder Bescheid wissen, um am Markt bestehen zu können. Gute Modeschulen berücksichtigen daher bei der Ausbildung auch den Zeitgeist.
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Modeschule in Zürich
Wie wird man an einer Modeschule aufgenommen?
Modeschulen sind meist nicht frei zugänglich, Bewerber müssen bestimmte Kriterien erfüllen, um aufgenommen zu werden. Bei den meisten Modeschulen müssen künstlerische Arbeitsproben eingereicht werden, welche dann von den Lehrenden beurteilt werden. Grundsätzliche Voraussetzungen sind ein gutes Seh- sowie Wahrnehmungsvermögen und die Freude, mit Werkstoffen zu arbeiten.
Entwicklung des Berufes
Modedesigner als Ausbildungsberuf hat eine eher kurze Geschichte. Sie beginnt mit der Entstehung der Haute Couture und der Pionierarbeit von Charles Frederick Worth. Er gründete Mitte des 19. Jahrhunderts sein «Maison couture», das erste Modehaus in Paris. Vorher waren es überwiegend namenlose Schneider und Schneiderinnen, die Kleidungsstücke entwarfen und produzierten.
Worth liess seine Mode von Mannequins vorstellen und erreichte damit, dass Kunden einen bestimmten Stil mit seinem Namen verknüpften.
Dieses Konzept fand in der noch jungen Modewelt Anklang, immer mehr Modedesigner schufen individuelle Mode und sprachen verschiedene Zielgruppen an. Die Nachfrage nach Kleidungsstücken wurde immer grösser und im Zuge der Industrialisierung der Mode Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden die ersten Modeschulen zur professionellen Ausbildung von Designern.
Perspektiven als Modedesigner
Wie in vielen Branchen, hat die Digitalisierung auch vor dem Modebereich nicht Halt gemacht. Die Gestaltung von Mode mithilfe von Software wie Adobe Illustrator und CAD Programmen ist mittlerweile Standard. Auch Fertigungsverfahren werden immer mehr maschinell erledigt und es wird mit neuen Techniken wie dem Einsatz von 3D Druckern experimentiert.
Dadurch, dass viele Prozesse standardisiert maschinell erledigt werden können, haben besonders Spezialisten gute Berufsaussichten.
Die Spezialfähigkeiten müssen jedoch nicht unbedingt im Design oder in der Produktion liegen. Besonders Vertrieb und Marketing sind gefragter denn je, optimalerweise mit einem Verständnis von digitalen Methoden. Auch Fremdsprachenkenntnisse gehören zu den Schlüsselqualifikationen. Die Standardsprache der Modebranche ist Englisch, auch Italienisch und Französisch sind wichtig, da sich ein Grossteil der wichtigen Events in Italien und Frankreich abspielt und sich dort viele wichtige Designer befinden. Einen enormen Vorteil hat, wer Chinesisch spricht, da ein Grossteil der Produktion in Südostasien stattfindet.
Für alle, die eine Karriere in der Modebranche anstreben, ist der Besuch einer Modeschule zu empfehlen. Man lernt das Handwerk von der Pieke auf und erhält schon während der Ausbildung die Möglichkeit, durch Praktika einen Einblick in die Modewelt zu erhalten und wertvolle Kontakte zu knüpfen. Die Wahl der passenden Modeschule sollte jedoch genau überlegt sein und neben Standort sowie Lehrenden spielt auch die fachliche Spezialisierung eine Rolle.