Soziale Berufe: Förderung der Stabilität und Schaffung neuer Perspektiven

Soziale Berufe sind in den letzten Jahren enorm wichtig geworden. Gerade die Corona-Pandemie seit 2020 hat gezeigt, wie bedeutsam sie für den Zusammenhalt in der Gesellschaft sind. Wer sich für so einen Beruf mit Zukunft entscheidet, leistet einen wichtigen Beitrag.

Unsere Gesellschaft hat sich verändert

In der Schweiz steigt die Arbeitslosenrate wieder an, wodurch auch Armut plötzlich wieder zum Thema wird. Noch im Jahr 2019 freuten wir uns über die extrem niedrige Arbeitslosenquote 2,3 %. Inzwischen (Stand Juni 2020) liegt sie bei 3,2 %. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg sie sogar um 1,1 %. Viele Beschäftigte bangen inzwischen um ihre Jobs. Wer Arbeit hat, wird häufig weniger beschäftigt und verdient auch weniger. Das führt zu sozialen Verwerfungen.

Es braucht nun Menschen, die soziale Jobs ergreifen, um sich beruflich für die entgleisten und sozial benachteiligte Menschen einzusetzen.

Soziale Berufe: Förderung der Stabilität und Schaffung neuer Perspektiven

Soziale Berufe: Förderung der Stabilität und Schaffung neuer Perspektiven

Soziale Berufe: Förderung der Stabilität und Schaffung neuer Perspektiven

Welche sozialen Berufe gibt es?

Wer sich für soziale Berufe interessiert, findet sehr viele interessante Möglichkeiten. Wir haben vier soziale Jobs ausgewählt, die heute als als Beruf mit Zukunft gelten und in denen ein dringender Fachkräftebedarf besteht.

  • Sozialarbeiter/in FH (BA/BSc)

    Sozialarbeiter/innen FH arbeiten in Beratungsstellen, bei Vormundschaftsbehörden, in den Sozialdiensten der Gemeinden, für Firmen, institutionelle Projekte und in privaten oder kirchlichen Hilfswerken. Sie leisten Hilfestellung in Einzelfällen, übernehmen die Quartier- und Schul­sozialarbeit, leiten Jugendtreffs und führen die sozialpolitische Projektarbeit durch.

    Grundsätzlich unterstützen sie Personen und Personengruppen (vielfach Familien), die aus eigener Kraft nicht mehr ihre sozialen Probleme lösen können.

    Die Ursachen sind Armut, soziale Isolation, Drogenabhängigkeit, verschiedene Handicaps inklusive psychischer Probleme oder auch ein Migrationshintergrund. Durch die Sozialarbeit lernen es die Betroffenen, wieder eigenverantwortlich zu handeln.

  • Sozialpädagoge/-pädagogin FH (BA/BSc)

    Sozialpädagog/innen FH begleiten, fördern, aktivieren und erziehen Personen, die derzeit ihr Leben nicht allein bewältigen können. Soziale Jobs mit diesem Profil schreiben Gemeinden für Heime, Wohngemeinschaften und Werkstätten aus. Auch in Tageskliniken, Gefängnissen, Notschlafstellen, Beratungsstellen, an Schulen und in der Familienbegleitung besteht entsprechender Bedarf.

    Das Ziel der sozialpädagogischen Arbeit besteht darin, die Lebensqualität von Betreuten bei Wahrung ihrer Autonomie zu verbessern.

    Dazu gehört neben der persönlichen Entwicklung der Klienten auch deren Eingliederung in ein funktionstüchtiges soziales Umfeld. Soziale Berufe in diesem Bereich verlangen neben hohem Engagement auch viel Flexibilität, weil sich die Situationen laufend verändern können und dann neue Lösungsansätze erfordern.

  • Berufsbeistand/-beiständin

    Angehörige dieses Berufs führen im Auftrag einer Behörde Beistandschaftsmandate für den Kindes- und Erwachsenenschutz durch. Die Klientel sind Erwachsene mit einem aktuellen Schwächezustand wegen Krankheit, Demenz, Behinderung oder Sucht sowie Kinder und Jugendliche, deren Eltern sich nicht ausreichend um sie sorgen können. In so einem Fall wird die Vormundschaft oder Beistandschaft angeordnet.

    Neben der Unterstützung einer adäquaten Lebensführung müssen Berufsbeistände auch juristische und sachliche Ansprüche ihrer Klienten vertreten. Sie sind Mandatsträger und verwalten in dieser Funktion das Vermögen ihrer Klienten. Deren Wohl müssen sie nötigenfalls auch gegen andere Interessen bewahren.

    Selbst die Klienten können subjektiv bestimmte Erfordernisse nicht unbedingt sofort verstehen, was ein gewisses Spannungsfeld schafft.

  • Psychologe/-login FH (MSc)

    Psycholog/innen FH verfügen über ein breites psychologisches Fachwissen und übernehmen daher ein umfangreiches Aufgabenfeld.

    Sie begleiten und beraten Einzelpersonen, Familien, Gruppen und Unternehmen, um Entscheidungsfindungen und Konfliktlösungsprozesse zu unterstützen.

    Soziale Jobs mit dieser Qualifikation schreiben öffentliche Institutionen und die Privatwirtschaft aus. Die fachliche Voraussetzung ist ein Masterabschluss. Es gibt spezielle Fachrichtungen wie die Organisations-, Arbeits- und Wirtschaftspsychologie für die HR-Abteilungen von Wirtschaftsunternehmen.

Welche Fähigkeiten erfordern soziale Berufe?

Wer im sozialen Bereich arbeitet, benötigt viel Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen. Nur damit ist es möglich, Menschen in Not zu helfen.

Die Berufsausübung findet im Spannungsfeld zwischen der erforderlichen Empathie und der nötigen Fähigkeit der Abgrenzung statt. Berufstätige im sozialen Bereich können nicht täglich die Probleme aller Klienten mit nach Hause nehmen.

Dennoch müssen sie sich empathisch in diese einfühlen können. Die Balance zwischen diesen beiden Position kann nur eine klare Kommunikation herstellen.

Wer im sozialen Bereich arbeitet, benötigt viel Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.

Selbstbewusstsein stärken fängt mit dem Respekt sich selbst gegenüber an.

Wer im sozialen Bereich arbeitet, benötigt viel Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen.

Beruf mit Zukunft im sozialen Bereich

Die Perspektiven eines Sozialberufes werden gegenwärtig als sehr gut eingeschätzt. Es gibt diverse Aufstiegsmöglichkeiten, zudem bleibt der Bedarf erhalten. Wenn alle Betroffenen mitarbeiten, lassen sich die besten Ergebnisse erzielen.

Die Angehörigen dieser Berufe leisten damit einen wichtigen Beitrag für eine mehr oder minder verdrängte Seite in der Schweiz. Dieser Beitrag wird auch in Zukunft enorm bedeutsam bleiben, denn unsere Gesellschaft bringt stets neue Menschen hervor, die Unterstützung brauchen.

© Autorenteam – 03.08.2020

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