Warum haben Sie Theologie studiert?

Welche Beweggründe gibt es, christliche Theologie beziehungsweise Religionswissenschaften zu studieren? Eigentlich ist dies ein Studienfach, das man nur wählt, wenn man sich dazu berufen fühlt. Da ich gespannt war auf die Antworten, hat die Autorin dieses Artikels, Jasmin Taher, diese Frage mehreren Theologen verschiedener christlicher Konfessionen – katholische, orthodoxe und evangelische Christen – in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gestellt.

Theologie studieren: Ein Beruf mit Perspektiven?

Theologie studieren: Ein Beruf mit Perspektiven?

Durch einen Bibelvers zum Pfarrberuf berufen

Ein befreundeter Pfarrer fühlte sich bereits als Teenager durch seinen Konfirmationsspruch dazu berufen, später einmal Theologie zu studieren:

«Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerwerk und Gottes Bau.» (1. Kor 3,9)

Also studierte er Theologie und wurde Gottes Mitarbeiter. Heute ist er Pfarrer und sehr glücklich mit seiner Berufswahl und mit seinem Beruf.

Hier sind weitere Antworten von studierten Theologen, die ich auf meine Frage «Weshalb haben Sie Theologie bzw. Religionswissenschaften studiert?» bekam:

Ich hatte ganz viele Fragen zur Bibel und zum Glauben und ich wollte Antworten darauf finden. Ausserdem wollte ich wissen, warum manche an Gott glauben und andere anders oder gar nicht glauben. Im Studium habe ich viele Menschen getroffen, mit denen ich mich austauschen konnte.

Um Missionar werden zu können, wollte ich durch das Studium eine Basis für eine missionarische Tätigkeit bekommen.

Das Studium der Theologie bot mir einen umfassenden Wissenspool aus unterschiedlichen geisteswissenschaftlichen Bereichen: Sprachen, Geschichte, Textkritik, Philologie usw.

Ich habe Theologie studiert, um Pfarrer oder Lehrer zu werden, um anderen Menschen Wissen zu vermitteln und um ihnen zu helfen, Gott näher zu kommen. Sicherlich kamen dabei eigennützige Aspekte – hoher Status und hohes Ansehen in der Gesellschaft – und altruistische Gründe – Liebe zu den Menschen – zusammen.

Ich bin in einem streng katholischen Elternhaus aufgewachsen. Dort war es massgeblich, nur so zu handeln, wie es nach der Bibel Gott wohlgefällig erscheint. Nach der Gymnasialzeit bin ich ins Kloster gegangen. Ich habe dort Theologie studiert, um möglichst genau herauszufinden, was Gott von mir erwartet.

Mein Heimatpfarrer war mein Vorbild. Er war ein bodenständiger, überzeugender Redner, der die Menschen erreicht hat und ihnen in der Gemeinde eine Heimat gegeben hat. So wollte ich auch werden. Darüber hinaus hat mich die gesamte Materie vom Religionsunterricht über den Konfirmandenunterricht bis hin zum Studium stets interessiert und gefesselt.

Als Seelsorger für die Seelen sorgen

Einer der befragten Theologen ist in einem Pfarrhaus aufgewachsen, kannte also die beruflichen Anforderungen, die an einen Pfarrer gestellt werden, sehr gut. Er entschied sich jedoch – trotzdem – für ein Theologiestudium und eine Anstellung als Pfarrer, weil er als Seelsorger für die Seelen seiner Mitmenschen sorgen wollte.

Als christlicher Seelsorger kann man Menschen in Zeiten von Not, Krankheit und Krisen oder im Angesicht des Todes Trost, Mut und die Gewissheit der bedingungslosen Liebe Gottes zusprechen.

Interessiert es Sie, welche Berufe die befragten Theologen eingeschlagen haben? Lesen Sie auf Christlicher-Glaube.ch mehr…