Welcher Beruf, Job, passt zu mir? Chancen und Tipps
Gibt es den «richtigen» Beruf oder Job für mich? Welche Chancen können wir wahrnehmen, welchen Gefahren sind wir ausgesetzt?
Um diese Fragen zu klären, müssen wir uns Folgendes beantworten können:
Welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit wir uns wohlfühlen?
Gemeint sind zum Beispiel
- Entwicklungsmöglichkeiten,
- Umfeld,
- Kompetenzen-Regelungen,
- USP der Firma,
- Bekanntheitsgrad,
- Marktverhältnisse,
- Mitbewerber (Jobpotenzial),
- stabile oder agile Arbeitsmethoden,
- fixer Arbeitsplatz oder Office-Sharing,
- Feedbackkultur,
- Kommunikationskultur
- etc.
Alle diese Punkte sind dynamisch und können sich jederzeit verändern. Wie wichtig sind uns die einzelnen Punkte? Welche sind Musts? Ergänzen und priorisieren Sie diese.
Weiter ist da noch die berüchtigte Digitalisierung, die nicht so recht einzuordnen ist.
Man hört so viel Angstschürendes darüber:
Harvard-Professor Lawrence Summers, US-Finanzminister unter Bill Clinton und Chef des Nationalen Wirtschaftsrates unter Barack Obama, prophezeit, es würden weit mehr Jobs verschwinden als neue entstünden.
«Roboter hinken den Menschen noch weit hinterher, wenn es um die Tiefe und Bandbreite der Wahrnehmungen geht. Aufgaben, die in einer unstrukturierten Arbeitsumgebung stattfinden, werden wahrscheinlich nicht so einfach durch einen Computer ersetzt werden können», meinte Carl Benedikt Frey von der Universität Oxford in einem Interview.
(zitiert aus «Viele Berufe werden verschwinden» – © Tagesanzeiger 28.11.18)
Andererseits wird die Digitalisierung auch an diversen Kongressen und in Fachzeitschriften thematisiert. Fazit:
Die Digitalisierung muss dem Menschen dienen und nicht umgekehrt.
Offen ist, ob dieser Gedanke umgesetzt werden kann, wenn es gilt, Kosten zu sparen und der Erfolgs- und Mitbewerberdruck sehr hoch ist. Für die meisten Unternehmer ist klar, dass Arbeit und Digitalisierung immer mehr verschmelzen. Was so viel bedeutet wie jeder muss technisch affin sein und sich sowohl im aktuellen Beruf wie auch im digitalen Bereich weiterbilden. Mitarbeiter, ob Maler, Pflegepersonal, Gärtner, Lehrer etc. müssen bereit sein, sich auf digitale Kommunikation und die Erfassung von Daten einzulassen.
Selbst der perfekte Beruf und Job ist dauernd im Wandel.
Wie können wir unseren bestehenden Beruf/Job selbst zum «richtigen» machen?
Wir haben grossen Einfluss auf Beruf und Job. Überzeugungen und Möglichkeiten bilden ein wirksames Massnahme-Paket.
- Überzeugung und Erfahrung,
- den Willen, sich im Beruf einzusetzen,
- sich laufend weiterbilden,
- aktiv mitdenken und
- Innovation pflegen.
Dies alles ist nach aussen spürbar.
Ein Roboter kennt keine Motivation und Gefühle. Er tut nur, was man ihm sagt.
Empathie und Sozialkompetenz sind Eigenschaften, die sich nicht technisch umsetzen lassen. Selbstmarketing von Arbeitnehmern ist deshalb immens wichtig. Wir müssen wissen, wo unsere Stärken liegen und diese laufend einsetzen und uns weiterbilden.
Das Gute: Auch Technik braucht Vertrauensaufbau.
Flugzeuge ohne Pilot sind schon heute möglich. Doch wer von uns würde in ein solches einsteigen?
Innovation und Beobachtung
Wer im Berufsleben steht, sollte sich regelmässig über Trends im Beruf und in der Branche informieren. Genügsam in einem Job zu leben ist zwar sehr angenehm, doch birgt dies Haltung gewisse Gefahren in sich. Mit den heutigen Möglichkeiten im Internet kann man sich – zum Beispiel mit einem Google-News-Alert zu einem bestimmten Interessengebiet laufend informieren lassen. Es geht darum, frühzeitig zu erkennen, welche Trends und Entwicklungen sich im Job und Beruf ankündigen.
Weiter ist der Auftritt in sozialen Netzwerken wie zum Beispiel Linkedin sehr wichtig. Im Falle eines Jobverlustes kann dieses Netzwerk, je nach Qualität der Kontakte, hilfreich sein. Doch dabei sein ist nicht alles. Linkedin muss empfehlenswerter Weise bewirtschaftet werden.
Mit Menschen in Kontakt treten, die
- ähnliche Erfahrungen gemacht haben,
- in wichtigen und nützlichen Stellungen sind oder
- wertvolle Tipps innerhalb Ihrer Branche vermitteln,
kann sich langfristig auszahlen. Hier gilt, dass auch Sie selbst Innovation leben und Wissen, News und Trends in diesen Netzwerken teilen.
Es geht nicht um die Menge, sondern um die Qualität. Dabei ist Regelmässigkeit wichtig. Ein bis zweimal im Monat Zeit investieren, um präsent zu sein. Sich zu melden und Interesse bekunden.
Umgang mit Veränderung als neue Stabilität wahrnehmen?!
Die Zeiten, als unsere Väter noch das ganze Leben im gleichen Job tätig waren, sind längstens vorbei. Damals war die Wirtschaft berechenbarer. Heute geschehen Veränderung kurzfristiger. Die Welt ist enger zusammengerückt, ausländische Firmen drängen via Internet auf den lokalen Markt.
Unser Verhalten hat sich auch verändert. Die Generationen, die mit den digitalen Tools und Möglichkeiten aufwachsen, kennen nichts anderes. Es ist die Generation der Zukunft.
Der richtige Beruf, Job ist temporär geworden.
Was gestern richtig war, muss immer wieder in einem gesunden Masse hinterfragt und angepasst werden.
Dynamik wird zur neuen Stabilität.
Darum empfiehlt es sich für jeden Arbeitnehmer, in Job- und Berufsfragen dranzubleiben. Ganz gleich ob man heute schon im richtigen Job oder Beruf arbeitet …
© berufliche-neuorientierung.ch – überarbeitet 13.1.2022/ar
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Autor und verantwortlich für berufliche-neuorientierung.ch
Andreas Räber ist GPI®-Coach und fundierter Querdenker. Er ist Autor von zahlreichen Blogs und Kurzgeschichten. Er begleitet seit über 10 Jahren Menschen zu Themen wie berufliche Neuorientierung, Standortbestimmung, berufliche Selbstständigkeit wagen, Persönlichkeitsentwicklung etc. Die Coachings finden persönlich (Wetzikon) oder online statt. Mehr über Andreas Räber erfahren.