Angst vor der Kündigung?
Wie proaktive Standortbestimmung in unsicheren Zeiten neue Perspektiven schafft.
«Fake-Posts», «Schlammschlacht», «Kommunikations-GAU» – Die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG wird derzeit medial grell ausgeleuchtet. Unschöne Geschichten kommen als Licht, von Angestellten, die angebliche Falschmeldungen verbreiten, welche dann doch keine sein sollen, über zweifelhafte Schwenker des Generaldirektors bis hin zu kommunikativen Alleingängen von Verantwortlichen. Die SRG wirkt nervös. Und das ist mehr als verständlich. Schliesslich ist sie selbst ‚Opfer‘ einer undifferenzierten, emotional geführten Kampagne: Das Schweizer Radio und Fernsehen sieht sich durch eine Initiative infrage gestellt, welche die Billag-Gebühren grundsätzlich abschaffen will. Dass da bei den Mitarbeitenden Druck und Nervosität aufkommt, ist klar – zumal die Zustimmungsrate Anfang des Jahres bei 51 Prozent (20 Minuten) lag. Abgestimmt wird am 4. März. Was, wenn die «NBI» angenommen würde?
Wie ginge es dann es weiter mit den Journalistinnen, Moderatoren, Technikern und Künstlern, die dann eventuell keinen öffentlich-rechtlichen Sender mehr als Arbeitgeber haben? Im gleichen Boot sitzen Mitarbeiter von 21 Privatradio-Stationen und 13 Privat-Fernsehstationen, die bei einer Annahme der No-Billag-Initiative ebenfalls massiv betroffen wären und in Gefahr stehen, den Sendebetrieb einstellen zu müssen.
Sie stehen sinnbildlich für viele Berufstätige, die jahrelang in eine umfassende Ausbildung investiert haben und deren Träume und Zukunft plötzlich infrage gestellt sind.
Jobangst bewusst angehen
Angst essen Seele auf
Die Angst vor einem Jobverlust wird Betroffenen als eine existenzielle Bedrohung erfahren, die in vielen Fällen bis zu einem Burnout führen kann. Das ist längst nicht nur bei den SRG-Angestellten der Fall.
Laut «Statista» haben knapp 70 Prozent der Deutschen Angst vor einer plötzlichen Kündigung, und das «Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung» warnt, dass der Einfluss der Angst vor Arbeitslosigkeit dramatisch unterschätzt würde. Damit verbunden ist immer auch die Befürchtung, sozial absteigen zu müssen.
«Angst essen Seele auf» ist nicht nur der Titel des Fassbinder-Films, sondern für viele Menschen eine treffende Beschreibung der inneren Wirklichkeit. Im bekannten Melodrama aus dem Jahr 1974 geht es um die Geringschätzung von Minderheiten und die Mechanismen sozialer Unterdrückung. Heute aber kennen dieses beklemmende Gefühl auch gut ausgebildete, erfolgreiche und zuverlässige Arbeitskräfte im Mittelstand. Doch wenn Unternehmen für die Gewinnmaximierung auch unnötig Mitarbeiter/innen entlassen oder politische Entscheide die finanziellen Grundlagen entziehen (wie es die No Billag-Initiative will), so bedeutet das nicht automatisch, dass die Arbeitnehmenden hilflos zusehen müssen, was mit ihnen passiert. Als Mitarbeiter kann man im Vorfeld agieren, damit man auch im Falle einer Kündigung vorbereitet, oder zumindest handlungsfähig ist.
Das Gespräch suchen!
Statt sich den worst case in düsteren Farben auszumahlen, könnte man sich zum Beispiel auf das Wesentliche konzentrieren und am eigenen Profil arbeiten. Es gibt viele Gründe, die für einen proaktiven Umgang mit Job-Sorgen sprechen. Nur wer investiert, sich umschaut und Neues kennenlernt, kann sich ein berufliches Netzwerk aufbauen. Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht wertvoll: Zum einen helfen Kontakte, den Blick für die eigenen Interessen, Kompetenzen und Ziele zu schärfen. Zum anderen vermehrt es ganz konkret die Möglichkeiten, über Beziehungen an attraktive Stellen zu kommen.
Überhaupt ist im Vorteil, wer mit anderen über seine berufliche Entwicklung im Gespräch ist.
Wer das in vertiefter Weise tun will, sollte sich zusammen mit einem Coach eine Standortbestimmung vornehmen. Ein professioneller Coach kann helfen, bestehende Kompetenzen zu erkennen und auszubauen. So erhält man ein differenziertes Bild von sich selbst. Insbesondere wenn man in einer Nischenbranche tätig ist, ist es wichtig zu wissen: Was macht mich aus? Was kann ich besser als andere? Und am wichtigsten vielleicht: Was ist meine Leidenschaft, meine Berufung?
Coaching: Möglicher Ausgangspunkt für die berufliche Zukunft
Diese Fragen werden in einer hoch ausdifferenzierten Berufslandschaft, wie wir sie in der Schweiz mehr und mehr haben, immer wichtiger. Wo 0815-Jobs tendenziell ausgelagert werden, müssen die Berufsprofile immer passgenauer werden. Dafür braucht es Experten, die den Menschen helfen, ihre persönlichen Stärken zu entdecken. Coaches können helfen, das eigene Kompetenzprofil mit den Bedürfnissen aus der bisherigen, aber vielleicht auch aus ganz anderen Branchen abzugleichen. So entstehen ganz neue Perspektiven.
Coaching ist für Menschen, die aufblühen, wenn sie andere gewinnen sehen. Männer und Frauen mit Empathie, Sensibilität und Vision. Ein attraktiver Beruf mit guten Aussichten!