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Der Traum von der Selbstständigkeit lässt so manchen nicht los. So lange, bis er es selbst probiert hat. Um erfolgreich zu sein, muss man seine Kernkompetenzen kennen.

Warum Kernkompetenzen kennen?

«Ich habe dieses Produkt selbst zu Hause getestet.» Diese Aussage hört man immer mal wieder bei einem Verkaufsgespräch. Grund: Im Verkauf unterstützen eigene Überzeugungen und bereits gemachte Erfahrungen mit dem Produkt den Verkaufsprozess positiv. Wer selbstständig werden will, muss darum seine eigenen Kernkompetenzen, allfällige Produkte und seine persönlichen Überzeugungen gut kennen. Überzeugungen haben einen grossen Einfluss auf den Vertrauensaufbau beim potenziellen Kunden. Kennt der Verkäufer seine Produkte? Kennt er Schwachstellen und Stärken? Auch die von sich selbst? Versucht er Unsicherheiten zu vertuschen? Ehrlichkeit und Transparenz gewinnen in der Regel. Wer authentisch ist, gewinnt Vertrauen und Vertrauensaufbau ist insbesondere bei der Neukunden-Akquisition sehr wichtig.

Selbstständig werden: Gut geplant ist der halbe Erfolg.

Auch bei einer geplanten Selbstständigkeit braucht es konkrete Ziele. Sie ermöglichen Unternehmer damit in Krisen- und Erfolgszeiten einen besseren Umgang mit den täglichen Herausforderungen. Die Arbeit wird bewusst zielorientierter. Damit werden unnötige Stresssituationen eingegrenzt und man überzeugt nachhaltiger und langfristiger. Eine Ausrichtung auf konkrete Ziele stärkt Stärken, senkt die Kosten, steigert das Image und den mittel- und langfristigen Erfolg.

Stärken entdecken, Trends erkennen.

Wer sich selbstständig machen will, weiss in der Regel, was er verkaufen will. Faktoren in der Selbstständigkeit sind zum Beispiel mögliche Trends (Beispiel Content- und Online-Marketing), Fachkompetenz (erlernter Beruf, Weiterbildungen, Hobbys u. a.) und Empathie. Diese drei Säulen bilden wichtige Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg.

Trends erkennen

Trends bieten ein spannendes Potenzial. Denn was vom Kunden nicht gefragt ist, wird nicht gekauft. Daher sich im Vorfeld der Selbstständigkeit bewusst mit der Frage der Trends auseinandersetzen. Aufgepasst: Ein Trend kann auch sein, dass Bisheriges wieder neu am Aufkommen ist (Beispiel Mode oder Schallplatten). Wichtig: Suchen und finden, testen und erfolgreich werden, braucht seine Zeit.

Fachkompetenz

Ihre bisherige Berufswahl bildet die wichtigste Basis für den geplanten Erfolg. Dort haben Sie Erfahrung (bei den Trends fehlt dies unter Umständen noch), hier schaffen Sie Vertrauen und können von Anfang an überzeugen. Gibt es Lücken in der Ausbildung? Müsste noch der eine oder andere Weiterbildungs-Kurs belegt werden? Betrifft die Selbstständigkeit ein Umfeld, das sich dauernd verändert (unbedingt laufende Weiterbildung gezielt einplanen)?

Das Hobby zum Beruf machen.

Paradebeispiele für Quereinstiege sind Fotografen oder Berufe, bei denen es noch keine eidgenössische Ausbildung gibt. Der Coach ist (noch) ein solches Beispiel. Berufsbildung ist in Bewegung. Neue Berufe entstehen, bisherige verschwinden. Ein weiteres Beispiel ist der Hobbygärtner, der immer mehr Anfragen erhält und sich dann aufgrund der Auftragslage für eine Selbstständigkeit entscheidet. Der grosse Vorteil von Hobbys: Die eigenen Interessen stehen im Vordergrund. Folge = höhere Motivation. Das muss bei einer Ausbildung, Lehre nicht unbedingt so sein. Weil es den idealen Beruf also solches bei der Berufswahl vielleicht noch nicht gegeben hat.

Wer selbstständig werden will, muss sich im Vorfeld mit den Kernkompetenzen auseinandersetzen. Er oder sie müssen wissen, in welche Richtung man sich bewegen will. Achtung: Man kann nicht alles können! Manchmal müssen Leistungen hinzugekauft werden (Buchhaltung, Content- und Online-Marketing, Mitarbeiter, Freelancer, etc.). Die Kernkompetenzen müssen jedoch konsequent im Vordergrund stehen. Das gilt in erfolgreichen, wie in Krisenzeiten!

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Weiterführende Links zum Thema Selbstständig werden

Tipps für eine erfolgreiche Unternehmensgründung

Die Gründung eines eigenen Unternehmens ist ein Abenteuer. Ein Abenteuer deshalb, weil das Aufbrechen in neue Gewässer sowohl in Schiffbruch als auch in grossen Entdeckungen enden kann. Eine zündende Geschäftsidee zu entwickeln und zu verfolgen (genau so, wie Sie es sich vorstellen), eine Lokalität zu beziehen, sich der eigene Chef und des eigenen Glückes Schmied zu sein… dafür lohnt es sich, mühsame und langwierige Behördengänge auf sich zu nehmen und sich durch den dichten schweizerischen Bürokratiewald zu kämpfen. Selbstständig zu werden kann im Idealfall bedeuten, das Hobby zum Beruf zu machen und der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. Kein Chef redet mit, weder Arbeitszeiten und Vorgehensweisen sind vorgegeben.

Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit sind für Viele die Hauptmotive für den Schritt ins Ungewisse. Zurecht. Denn Studien zeigen, dass deren Verwirklichung eine hohe Zufriedenheit auslöst – trotz viel Stress und hoher Belastung.

Beruflich Selbstständig werden in der Schweiz: Einige Fakten

Wie alle richtigen Abenteuer birgt auch die Selbstständigkeit gewisse Risiken. Konkret sehen diese in der Schweiz wie folgt aus: Jährlich werden mehr als 10’000 Firmen neu gegründet (im Jahr 2012 gar beinahe 40’000!). Der Grossteil davon beschäftigt zwischen 1 und 4 Mitarbeiter, welche wiederum ca. 80% der Arbeiternehmer aller neuen Unternehmen ausmachen. Die Schweizer Wirtschaft besteht zu 88% aus sogenannten Mirko-Unternehmen (1 bis 9 Mitarbeiter). Im Übrigen ist interessant zu beobachten, dass der Ausländeranteil bei den Unternehmensneugründungen in der Schweiz auf fast 40% auffallend hoch gestiegen ist. Die Erfolgsquote bei von Frauen gegründeten Firmen ist bedeutend höher als bei männergeführten.

Um auf das Thema Schiffbruch zurückzukommen, hier die ernüchternden Fakten: Dreiviertel dieser Start-ups werden spätestens ein Jahr nach ihrer Gründung wieder aus den Verzeichnissen gelöscht. Die in der Schweiz durch Konkurse entstandenen Kosten belaufen sich jedes Jahr auf Milliardenhöhe.

Gut gerüstet in das Abenteuer

Damit das Abenteuer Selbständigkeit nicht zum Fiasko wird, gibt es einige Punkte zu beachten und eigene kritische Fragen an sich selbst zu stellen. Der Schritt in die Selbständigkeit fordert einen hohen Einsatz und spielt stark mit der eigenen Persönlichkeit zusammen. Eine realistische Selbsteinschätzung ist dabei also das A und O.

Fragen Sie sich ehrlich:

  • Bin ich der Unternehmertyp?
  • Bin ich genügend belastbar was meinen finanziellen Rückhalt wie auch meine Persönlichkeit betrifft? Behalte ich auch in turbulenten Momenten einen kühlen Kopf und den Überblick?
  • Und weiter: Bin ich ein guter Networker – will heissen: Kann ich ungezwungen auf Menschen zugehen und Kontakte knüpfen, die mein Business weiterbringen?
  • Und zu guter Letzt: Was denkt meine Familie, was denken Freunde und Bekannte über meine Pläne, selbstständig zu werden?

Innovative Start-ups mit einer Vision

Unternehmensgründungen sind zur Zeit nicht nur beliebt, sondern auch volkswirtschaftlich von grosser Bedeutung: Sie schaffen Arbeitsplätze und bringen die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz als Wirtschaftsplatz voran. Firmen, welche die kritischen ersten 2 Jahre überleben, beschäftigen nach 5 Jahren im Schnitt über 50% mehr Personal. 15 % aller Schweizer Unternehmen sind über 30 Jahre alt.
Worin liegen die Gründe des Erfolgs bei jenen, denen die Selbständigkeit gelingt? Welche Schlüsse sind daraus zu ziehen?

Zentral ist, dass die Geschäftsidee zu Ihrem Profil passt.

Welche Geschäftsidee haben Sie?Verfügen Sie über Erfahrung in der Branche und einen entsprechenden Leistungsausweis? Haben Sie bereits Referenzen und Kontakte in diesem Bereich? Ist Ihre Idee wirklich gut und innovativ? Besetzen Sie damit eine Marktlücke oder machen Sie etwas Bestehendes auf ganz neue Art?

Der Erfolg kommt nicht von selbst

Studien belegen die Wichtigkeit genau dieser Fragen: Wer vor der Gründung seiner Firma intensiv Marktanalyse und Kundenakquisition betreibt, ist erfolgreicher. Wer im Kontakt mit Kunden Marktlücken festmachen und diese mit gezielten Verbesserungen und Neuerungen füllen kann, hat gute Chancen mit seinem Start-up wirklich durchzustarten.

Dies hat allerdings seinen Preis: 50- bis 60-Stunden-Wochen sind für viele selbstständig Erwerbende der Normalfall. Ferien fallen oft ins Wasser und das Risiko einer wirtschaftlichen Baise wird nie ganz zu vermeiden sind. Ein erfolgreicher Unternehmer verfügt über einen fast unerschütterlichen Glauben daran, dass die Reise ans Ziel führt, dass die Idee funktioniert und der Plan irgendwie aufgeht. Er hat Durchhaltevermögen und ist bereit, für den Erfolg seines Firma Opfer zu bringen.

Schlussendlich braucht es vor allem eines, um erfolgreich selbstständig zu werden: Freude an der Arbeit. Der Mut, in Freiheit etwas zu erschaffen, und die Lust, es richtig gut zu machen ­– das setzt immense Kräfte frei.

Die Freude am Abenteuer entschiedet schliesslich darüber, ob der Sprung ins kalte Wasser erfolgt oder nicht. Wer weiss, welche Entdeckung solch eine Reise mit sich bringt?

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.