Wie weiss ich, welche Berufe es überhaupt gibt? Gibt es einen passenden Traumjob? Wie findet man den idealen Beruf, der zu einem passt? Hier einige Denkansätze, die Ihnen auf Ihrer Suche helfen können.

Traumberuf Pfarrer oder Pfarrerin? Dies ist keine ganz gewöhnliche Berufswahl. Wichtiger als alle fachlichen Voraussetzungen ist die persönliche Eignung und der feste Entschluss, die Herausforderung als Pfarrer oder Pfarrerin mit all seinen Facetten und Besonderheiten anzunehmen. Ein Überblick, was Interessenten in einer theologischen Ausbildung erwartet und die nötigen Voraussetzungen dazu.

Welche Beweggründe gibt es, christliche Theologie beziehungsweise Religionswissenschaften zu studieren? Eigentlich ist dies ein Studienfach, das man nur wählt, wenn man sich dazu berufen fühlt. Da ich gespannt war auf die Antworten, habe ich diese Frage mehreren Theologen verschiedener christlicher Konfessionen – katholische, orthodoxe und evangelische Christen – in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gestellt.

Die meisten von uns haben wohl schon mit Theologie zu tun gehabt, und wenn es nur aus Pflicht war: Taufe, Hochzeit, Beerdigung. Angenehme und unangenehme Ereignisse mit viel Potenzial für Emotionen. Was ist der Anreiz des Pfarrerberufes und was beinhaltet er?

Neuorientierung und der Reiz der Theologie

Sich nochmals beruflich neu orientieren. Wer sich bis 40 im gleichen Beruf verausgabt hat, der will vielleicht bis zur Pensionierung noch mal etwas Neues anpacken. Oft wird in meinen Coachinggesprächen der Wunsch nach einem Sinn im möglichen neuen Job oder Beruf angebracht. Sinn wird oft mit Arbeit mit Menschen verbunden. Geld scheint in diesem Zusammenhang auch nicht mehr das Wichtigste. Interne Prioritäten verändern sich mit dem Alter.  Theologie ist ein Beruf, der Werte vermittelt und den Wunsch nach Sinn erfüllt. Der Begegnungen mitten im Leben ermöglicht. Der Blick auf eine Theologie-Ausbildung gibt mir folgendes Bild:

Details zum Programm

Die nachfolgende Liste ist eine Aufzählung des Ausbildungsprogramms für den «Bachelor of Arts BA im Fernstudium» beim IGW in Zürich. Es ist ein Beispiel, welche Inhalte die Ausbildung zum Theologen, oder ähnlichen Berufen, beinhalten kann:

Spiritualität, Einführung in die Theologie, Missionale Theologie, Die Welt des Neuen und des Alten Testaments, Gemeindebau, ethisch entscheiden und handeln, Kirche im Wandel der Zeit, heisse Eisen aus dem Gemeindekontext (n. V.), Grundfragen des christlichen Glaubens, biblische Texte auslegen, ich selbst und meine Persönlichkeit, Menschen begleiten – Einführung Seelsorge, wirkungsvoll kommunizieren, mein Leitungsstil, Lehren, Predigen und Forschen, Diakonie: Menschen in Not begegnen und helfen.

Mein Fazit: Es ist immer gut, sich aufzumachen und Hintergründe zu betrachten. Das gilt sowohl beim Beruf wie auch bei Menschen. Dieses umfangreiche Programm, wie hier von IGW angeboten, zeigt, ein zukünftiger Theologe muss hohe Anforderungen erfüllen.

Beruf Theologie: In schwierigen Zeiten Perspektiven wecken. Da sein, wenn es einem braucht.

 

Wie sehen es Menschen, die sich für Theologie interessieren? Google hilft, wie so oft, weiter.

Inhalt

Im Google Werbeprogramm AdWords kann man nachsehen, wonach Menschen in Google suchen. So habe ich die Einstellungen (Region, Branche etc.) korrekt eingestellt und den Begriff «Theologie» eingegeben. Die Software zeigt mir darauf folgende ergänzenden, mit Theologie verbundenen Suchaktionen von Benutzern:

Bibel, Religion, Christen, Jesus Christus, Weltreligionen, Fakultät, Auseinandersetzung mit Atheismus, Glaube, Dogmatik, Religionswissenschaft, Religionspädagogik, Religionsunterricht, Bibelschule, Theologie studieren, religiös, Theologiestudium und Ort.

Mein Fazit bleibt gleich: Ein zukünftiger Theologe muss hohe Anforderungen erfüllen. Wer nach Neuorientierung im Beruf sucht, ist auch bereit, etwas zu aufzuwenden. Die Vergangenheit hat nicht die nötige Erfüllung gebracht, also macht man sich auf und investiert Zeit, Geld und Aufwand. Noch einmal etwas erreichen.

Unausgesprochene Anforderungen seitens der Zielgruppe

  1. Gelebte Authentizität

Zeiten ändern sich. Zeiten ändern dich. «Hochwürden sein» ist ziemlich vorbei. Auch wenn die Kanzel höher gestellt ist, so geht es doch darum, dass Gleichwertigkeit gelebt wird. Diese hat zur Folge, dass Vertrauen wachsen kann. Botschaften, die von «oben herab» kommen, werden in der Regel schlecht aufgenommen. Auf Unsichtbares zu vertrauen, geht nicht auf Befehl. Es braucht Geduld und Vertrauen. Gleichwertigkeit ermöglicht gleichzeitig für den Theologen mehr Authentizität. Fehler dürfen sein. Als Menschen gemeinsam unterwegs sein.

  1. Erreichbarkeit

Besonders in tragischen Fällen, wie Schicksalsschläge seitens der Kirchgemeindemitglieder, empfiehlt sich eine hohe Erreichbarkeit, zum Teil rund um die Uhr. Oder die Stellvertretungen müssen ganz klar geregelt sein. Einen Wechsel des zuständigen Kirchenmitarbeiters während einer Betreuungsphase ist nicht empfehlenswert.

  1. Praktische Theologie

Sich an der Gesellschaft orientieren. Die Fragen kennen, diese mit nachvollziehbaren Antworten begleiten, aber nicht lösen wollen. Als Theologe muss man auch aushalten können. Das Leben hat uns längst gelehrt, dass fixfertige Antworten höchst verdächtig sind. Theologie muss auf beiden Beinen stehen: im Himmel und auf der Erde. Auslegung und Alltag. Das IGW spricht von 6 Kompetenzen, die in ihrem Ausbildungsprogramm gefördert werden: Spiritualität, Theologie, Forschung, Sozialkompetenz, Kommunikation, Führung. Und das für die Bereiche Gemeindebau, Mission und Theologie.

Als Theologe muss man bereit sein, Spannungen auszuhalten und Menschen verschiedenster Denk- und Handlungsweisen ernst zu nehmen. Auch eine leere Kirche kann dazu gehören. Verändertes Bedürfnis löst verändertes Verhalten aus. Statt den leeren Gottesdienstraum zu beklagen, sich aufmachen und die Zielgruppe aufsuchen.

Sie kennen mein Fazit: Ein zukünftiger Theologe muss hohe Anforderungen erfüllen. Ja. Trotz Kirchenschwund und teilweise negativ gelebter Religion bin ich überzeugt, die eigentlichen Werte des christlichen Glaubens sind in unserer Zeit wichtiger denn je!

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Quellen und weiterführende Tipps zum Thema Theologie

  • Buch-Tipps.ch: (Blogs von mir zu verschienen Büchern). Sternstunden der Theologie – Alf Christophersen, 32 Einzelporträts, die eine kurzweilige Einführung in die Grundgedanken der christlichen Theologie (meine Buchempfehlung) gibt.
  • Christliche-werte.ch: Blogs von mir zum Thema Theologie

Wer sich beruflich neu orientiert, hat in der Regel genug vom bisherigen Beruf oder Job. Es geht darum, etwas anderes zu finden. Etwas, das mehr zu den eigenen Gaben passt, oder einen Arbeitgeber, der den Menschen und dessen erbrachte Leistung besser würdigt. Die Sehnsucht, am Morgen motiviert zur Arbeit zu gehen, nimmt immer mehr zu. Gesucht ist ein Beruf mit mehr Sinn.

Präge ich meinen Beruf oder prägt der Beruf mich?

Jeder Beruf kann einen belasten. Keine Zeit mehr für sich und seine Hobbys lassen. Was wie viel Raum einnimmt, ist letztendlich eine persönliche Einstellungssache. Trotzdem: Die Frage, ob ich meinen Beruf präge oder ob der Beruf mich prägt, ist berechtigt. Sie hängt ebenso von den eigenen Erwartungen ab. Welche Werte sind mir wichtig? Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Menschen? Oder muss ich einfach im stillen Kämmerlein arbeiten können? Eine Ausbildung, die in erster Linie mit Menschen zu tun hat, ist die Theologie-Ausbildung.

Theologie begleitet Menschen und das mit Visionen

Was macht Theologie aus? Ist es der Umgang mit Menschen? Menschen muss man als Theologe auf jeden Fall gerne haben. Man begleitet in diesem Beruf die unterschiedlichsten Menschen jeden Alters über eine kürzere oder längere Zeit. Das Diesseits und das Jenseits – das Fassbare und das Unfassbare sind Themen, die einen als Theologen beschäftigen. Das Diesseits: Menschen leben im Moment, arbeiten, essen, schlafen – der tägliche Ablauf gehört zu ihrem Lebensinhalt, der sehr unterschiedlich gelebt werden kann. Diesen Alltag, diesen sicht- und greifbaren Lebensinhalt muss ein Theologe kennen und anerkennen. Dadurch werden Menschen erst offen für die Fragen des Jenseits wie zum Beispiel: Wo komme ich her? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Fragen, die wir nicht mit einer absoluten Bestimmtheit beantworten können. Theologie ohne Praxisbezug ist oft nicht nachvollziehbar. Das ist die Kunst und Herausforderung für einen guten Theologen, das Diesseits und das Jenseits nachvollziehbar zu verbinden.

Glaube ist ein ständiges Suchen nach Gott

Theologie hat mit Fragen zum Leben und was danach kommt zu tun. Es gehört zum Menschsein, dass wir die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortet haben möchten – auch wenn man dies vielleicht nicht so direkt sagen würde. Auf etwas zu setzen, zu vertrauen, das man nicht sieht, erfordert Mut. Deshalb sollten Menschen in diesen Fragen begleitet werden. Auch das ist die Aufgabe der Theologie. Ansätze fürs praktische Leben aus der Sicht des christlichen Glaubens anbieten. Ansätze, die nachvollziehbar sind, die ermutigen und die man selbst umsetzen kann. Wer als Theologe tätig sein möchte, muss überzeugen können. Perspektiven vermitteln, an die man selbst nicht glaubt, greifen kaum. Wer Theologie studieren möchte, ist herausgefordert und ganz nah am Leben.

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.