Am 4. März stimmt das Schweizer Volk über die No-Billag-Initiative ab. Mitarbeiter aus einer sonst schon durch Einsparungen betroffenen Branche, sehen sich grossen Herausforderungen ausgesetzt. Die Jobangst nimmt zu. Fragen wie «Wie geht es weiter?» «Wie ist meine berufliche Zukunft und welche Möglichkeiten habe ich sonst noch?» nehmen an Stärke zu. Was kann man tun?

Kennen Sie das? Sie sitzen mal wieder auf der Arbeit. Neben Ihnen stapelt sich ein gewaltiger Haufen Papierkram, der bis zu einer unmöglichen Deadline bearbeitet werden muss. Ihr Chef sitzt Ihnen im Nacken und während Sie über Ihre aktuelle Situation nachdenken, macht sich in Ihnen ein beklemmendes Gefühl der Langeweile und Leere breit. Sie stellen sich vor, wie es wäre, anstatt Ihres jetzigen Jobs diese eine Sache zu machen, von der Sie schon so lange träumen.

Vielleicht denke Sie, dass Themen wie Selbstbewusstsein stärken, Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein aufbauen, Selbstvertrauen gewinnen etc. nur ein Thema für unsichere Menschen ist. Das ist ein grosser Irrtum. Denn alles rund um den Selbstwert und das Selbstvertrauen, gilt für alle Menschen, und wirkt jemand noch so souverän gegen aussen.

Persönlichkeitstests gibt es einige. Besonders bekannt sind zum Beispiel STRUCTOGRAMM® Trainings-System, DISG® Training, BIRKMAN®, Enneagramm, INSIGHTS Discovery® Persönlichkeitsprofil, Myers-Briggs®-Typenindikator und viele andere. Jeder zeigt Stärken und Potenzial der Absolventen auf. Auch auf Facebook werden immer wieder solche Tests gepostet.

Was für ein Typ bist du?

Welches ist dein Musikstil?

Wie alt fühlst du dich innerlich?

Tests sind beliebt. Wer will nicht wissen, wie er oder sie tickt?

Das Danach bestimmt über den Wert eines Persönlichkeitstests

Einen Test machen ist das eine. Was wir anschliessend daraus schliessen, das andere. Der echte Wert kommt mit der Umsetzung zum Vorschein. Nichts tun ist wie etwas zu besitzen, ohne es zu nutzen. Das wäre in sich eine unlogische Handlung. Einen Persönlichkeitstest ausfüllen und die Auswertung mit einer Fachperson, zum Beispiel einem Coach, durchdiskutieren, ist sehr zu empfehlen. Damit die erkannte Wahrheit sich durchsetzen kann..

Kann man eine Persönlichkeit überhaupt erfassen?

Professionelle psychologie Persönlichkeitstests sind sehr umfangreich und in meinen Augen auch glaubwürdig. Allerdings ist es immer eine Momentaufnahme. Unsere Persönlichkeit entwickelt sich laufend und präsentiert sich verschieden. Je nach Stimmung, Umfeld, Bereitschaft, Stabilität und der persönlichen Geschichte. Sie wird durch schlechte Einflüsse gebremst und sie kann sich in einem positiven Umfeld enorm entwickeln. Ein Persönlichkeitstest sollte von einem Fachmann durchgeführt und als Momentaufnahme, als Standortbestimmung in einem dynamischen Leben gesehen werden.

Was erkenne ich in einem Persönlichkeitstest?

Die meisten Tests basieren auf verschiedenen Grundtypen mit verschiedenen Prägungen. Der GPI®-Persönlichkeitstest, zum Beispiel, arbeitet mit der Individualpsychologie nach Alfred Adler. Er verwendet folgende vier Grundrichtungen.

  • Der Geschäftige: Machertypen, die vor Aktivität sprühen und andere leicht übergehen können.
  • Der Konsequente: Dieser Typus arbeitet sehr genau und will alles unter Kontrolle haben.
  • Der Gemütliche: Kreative Menschen, die vieles auf ihre eigene Art und Weise erledigen. Sie lieben die Freiheit.
  • Der Freundliche: Beziehungsmenschen, die Aufgaben übernehmen, damit sie Anerkennung erhalten.
Der GPI-Personelichkeitstest: Grundformen der Persönlichkeit entdecken

Abbildung oben: Fiktives Beispiel einer Auswertung mit dem GPI-Persönlichkeitstest

Als Auswertung erhält der Coachee ein einfaches A4 Blatt, das je nach Ausrichtung den Anteil der jeweiligen Grundrichtung anzeigt. Wichtig ist dabei, den «Kapitän» festzuhalten. Er ist derjenige, der uns vorantreibt. 2 Beispiele:

Wer geschäftig ist und konsequent, leistet starke Aufbauarbeit bis ins kleinste Detail. Mit der Folge, dass durch solch hohen Aufwand die Gesundheit leiden kann.

Wer einen hohen Gemütlichen-Anteil hat, darf sich nicht zu sehr zu zeitlich einengenden Projekten verpflichten. Er braucht viel Freiraum und ein eigenes Zeitraster.

Haben Sie sich in der einen oder anderen Situation oder im Typus erkannt? Es tut gut zu wissen, wie wir denken. Daraus lässt sich auch verstehen, warum wir so handeln, wie wir handeln. Sicht- und Handlungsweisen erkennen und verstehen sind Kernauswirkungen von Persönlichkeitstest. Dank diesen Erkenntnissen kann die eigene Karriere besser geplant werden. Dank ihnen kann man sich vor anhaltenden Drucksituationen auch besser schützen.

Letztendlich geht es um Ausgewogenheit, um Gelassenheit und darum, im Leben Spuren zu hinterlassen – und zwar nachhaltige, die wir selbst gestalten können!

Weiterführende Tipps zum Thema Persönlichkeitstest

  • Zum GPI® Persönlichkeitstest findet man auf GPI-Coach.ch weiterführende Informationen.
  • Auf meiner Webseite Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch biete ich im Coaching-Starter-Paket diesen Test an, inkl. einem Auswertungsgespräch.

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Manchmal kommt es anders, als man denkt. Die bisherige Firma wurde verkauft, ein ausländischer Investor will das Unternehmen auf Vordermann bringen. Veränderungen sind angesagt. Veränderungen, die jede Arbeitsstelle betreffen, zum Teil sogar massiv. Diese Situation ist nicht selten.  Als langjähriger Mitarbeiter macht man sich so seine Gedanken. Man macht sich auf die Suche nach Berufen mit Zukunft und geht der Frage nach, welcher Beruf passt wirklich zu mir?

Die Sicht des Unternehmens bei Umstrukturierungen und Neuausrichtungen

Wird ein Unternehmen verkauft, so geht diesem Verkauf eine Geschichte voran. Die Firma war nicht mehr rentabel, man hat es verpasst, das Angebot auf den Markt auszurichten, es konnte innerhalb der Gründerfamilie kein Nachfolger gefunden werden, um nur einige zu nennen. Das Ziel einer Unternehmung ist es, gewinnorientiert zu arbeiten. Stabilität und gesundes Wachstum durch langfristiges Denken, Handeln – das braucht es, damit eine Firma überleben kann. Dem Markt angepasste Strukturen und vieles mehr. Darum ist eine Neuausrichtung mit entsprechenden Massnahmen unumgänglich. Die Problematik liegt in der Frage, wie diese Neuausrichtung umgesetzt wird. Die Praxis zeigt uns immer wieder, dass dies auf ganz unterschiedliche Art und Weise geschehen kann.

Veränderungen vom Markt sind unumgänglich

Veränderungen vom Markt sind unumgänglich

Mitarbeiter = Teil eines Netzwerks

Jeder Entscheid in einer Unternehmung hat Folgen und kann auch die Mitarbeiter betreffen. Wenn wir uns auch noch so sehr Stabilität und Sicherheit in unserem Job wünschen, so sind Veränderungen und Neuorientierung ein Teil unseres Lebens. Wir können agieren oder reagieren. Veränderungen kündigen sich meistens an. Zum Beispiel in der Strategie. Wenn Fachpersonal nach einer Kündigung nicht mehr ersetzt wird oder wenn Standorte aufgegeben werden. Welche Auswirkungen könnte ein Verkauf der Firma auf meinen Job haben? Wenn ein internationales Unternehmen eine schweizerische Firma kauft, stellt sich die Frage, wo die Entscheidungskompetenzen liegen. Unterschiedliche Kulturen können meistens nicht gleich geführt werden.

Welcher Beruf passt zu mir?

Die Antwort auf diese Frage unterliegt ebenfalls Veränderungen. Weil wir selbst uns laufend verändern. Weil die Halbwertszeiten im Beruf und im Markt immer kürzer werden. Weil die Anforderungen steigen und uns die Frage «Will ich mir das wirklich bis zur Pensionierung antun?» ab einem gewissen Alter nicht mehr in Ruhe lässt. Und doch – welcher Beruf ist der richtige? Was passt zu mir? Kann man die Frage überhaupt so stellen? Wir machen uns auf die Suche. Dabei muss einiges von Anfang an stimmen. Wir benützen unseren internen Kriterien-Raster, den wir in der Kindheit gelernt haben. Entwicklung und Zukunft haben mit Bereitschaft zu tun. Sich auf Neues einlassen. Statt Alltagstrott Herausforderung. Sinnvolle Herausforderung. Unsere Psyche, unsere Persönlichkeit muss sich auf Neues einlassen können. Neue Wege suchen. Die Möglichkeiten abchecken. Das ist eine Lebensaufgabe.

Berufe mit Zukunft – das sagt eine Studie

Aubi-plus.ch führt in seiner Rubrik «Berufe mit Zukunft» Bereiche wie Pflege, Bildung und Erziehung, IT und Elektrotechnik, Ernährung und Umwelt etc. auf. Der Tagesanzeiger schreibt im Artikel «Das sind die Berufe der Zukunft» (05.10.2014), dass die Prognosen für Kassierinnen und Telemarketing-Mitarbeiter düster seien. Aber auch Bibliothekare, Buchhalter oder Sekretärinnen werde es – wenn die Forscher recht behalten – in einigen Jahren nicht mehr brauchen. «The Future of Employment», eine Oxford-Studie zur Zukunft des Arbeitsmarktes, hat über 700 Berufe auf ihre Anfälligkeit gegenüber Automatisierung untersucht. Fazit: Bei 47 Prozent der Berufe im US-Markt bestehe das Risiko, dass sie in Zukunft überflüssig würden. Der Grund: Computer können bald Dinge erledigen, die bislang nur Menschen zugetraut wurden.

Dafür entstehen in der Regel neue Berufsbilder. Kanadische und britische Trendforscher hätten laut Tagesanzeiger eine Reihe von konkreten Berufsbildern ­definiert, die in den kommenden zwei Jahrzehnten entstehen und an Bedeutung gewinnen könnten. Dazu gehören Abfalldesigner, Lebensende-Therapeutin, digitale Bestatterin, Auto-Transport-Analytiker und weitere. Diese Entwicklung gilt es aufmerksam zu beobachten.

Digitaler Bestatter / in - Daten löschen als Beruf der Zukunft

Digitaler Bestatter / in – Daten löschen als Beruf der Zukunft

Man beachte die Kriterien der Studie. Es geht um die Anfälligkeit von Berufsbildern gegenüber der Automatisierung und das in den USA. Die Resultate können nicht 1:1 in die Schweiz übertragen werden. Aber sie sollen bei uns ebenfalls Denkprozesse auslösen!

Wie es wirklich sein wird

Prognosen haben so etwas Einschätzbares, sie orientieren sich zu einem grossen Teil an Trends von heute. Wer von uns weiss, ob in naher Zukunft nicht plötzlich ein Ereignis eintrifft, dass zum Beispiel elektrischen Strom reduziert und damit vieles lahmlegt. Ein solches Ereignis ist undenkbar oder wird einfach verdrängt. Ein WorstcaseSzenario (den schlimmstmöglichen Fall andenken und einen Lösungsansatz planen) existiert nicht. Wir können vieles letztendlich nur erahnen und erleben oft Wiedersprüche bei unseren Prognosen. Die Langspielplatte, zum Beispiel, wurde längstens totgesagt und erlebt aktuell eine Renaissance. (Siehe dazu «Schwarz lebt» Frankfurter Allgemeine Zeitung, Faz.net)

Welcher Beruf wird in der Zukunft zu mir passen?

Die Frage nach dem zukünftigen Job oder Beruf kann nicht abschliessend geklärt werden. Damit verbunden bleibt ein Auftrag zurück. Nämlich, sich regelmässig zu erkundigen, was sich in der Schweizer Bildungsbranche tut. Das Internet bietet viele Möglichkeiten, sich zu informieren. Man kann sich zum Beispiel mit einem Alert von Google auf bestimmte Begriffe in den Newsmeldungen informieren zu lassen. Wissen, was läuft.

Dass Berufsbilder verschwinden, können wir nicht verhindern. Zudem sind Berufe durch die grossflächige Vernetzung, die die Digitalisierung mit sich gebracht hat, viel mehr von äusseren Faktoren abhängig. Oft liegen die besten Chancen in Nischen und in Jobs, in denen Menschlichkeit nicht ersetzt werden kann.

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Weiterführende Tipps zum Thema Beruf mit Zukunft

Majella Lenzen war 33 Jahre lang Nonne, bis sie aus ihrem Orden austrat. In ihrem Buch «Das möge Gott verhüten: Warum ich keine Nonne mehr sein kann» beschreibt sie ihren persönlichen Weg zur Krankenschwester und Nonne.

Im Auftrag des Herrn ist sie in Afrika unterwegs, um den Menschen dort Jesus Christus näher zu bringen. Sie erzählt auch von ihren zahlreichen Versuchen, Soforthilfe zu bieten und möglichst viele Menschen von Krankheiten zu heilen. Zudem trägt sie auch den Wunsch in sich, den Beruf der Ärztin zu erlernen, der ihr jedoch von ihren Vorgesetzten verweigert wird. Nicht nur das. Mit dem anhaltenden Befehl, sich unterzuordnen, werden zahlreiche sinnvolle Massnahmen und wertvolle Ideen einfach unterdrückt, die ganz offensichtlich sowohl für die Missionsschwestern, wie auch für die kranken Menschen viele Vorteile gehabt hätten.

Der Mensch will an der Gemeinschaft teilhaben und mithelfen

Unter anderem aus der Individualpsychologie wissen wir, dass der Mensch ein soziales Wesen. Ein Herdentier, um es ganz schlicht auszudrücken. Mitdenken, Mithelfen und Anerkennung Erhalten sind Grundbedürfnisse von uns allen. Ob und wie dieses Mitdenken sich entwickeln kann, hängt ganz stark vom jeweiligen sozialen Umfeld ab. In obigen Beispiel der Nonne Majella Lenzen wurden nachvollziehbare gute Ideen einfach unterdrückt. Für viele Nonnen war dies ein Frusterlebnis und sie traten aus dem Orden aus. Wo keine Diskussion stattfindet, kann sich niemand weiterentwickeln. Kommt dazu, dass die Schwestern sich Anforderungen, was Unterordnung und Bibelwissen angeht, ausgesetzt sahen, auf die Bevölkerung und Kultur im Land wurden sie hingegen nicht vorbereitet. Fordern ohne Fördern: ein Bumerang!

Coaching ist Fordern und Fördern

Wer in eine fremde Kultur entsendet wird, muss mit Wissen und Praxismöglichkeiten vorbereitet werden. Muss Raum erhalten, sich auf seine Art und Weise an die dortigen Verhältnisse anzupassen. Um Aufbau zu betreiben, muss das Vertrauen der Bevölkerung gewonnen werden. Wer anders als diejenigen, die dort leben, wissen am besten, was es braucht, um langfristig erfolgreich zu sein? Bei solch exklusiven Aufträgen braucht es ein Coaching, braucht es das Recht der Mitarbeiter, gehört zu werden und es braucht das Recht auf Anerkennung. «Vorgesetzte», die diese Möglichkeiten nicht zulassen, verhindern oder bremsen Wachstum.

Aussensicht enthält ein enormes Potenzial

Welche Vorteile haben wir von einer Aussensicht? Ist es nicht sinnvoll, auf bisher Bewährtes zu setzen? Ein Haus aus Beton erscheint uns sicher. Im Fall eines Erdbebens sind Holzhäuser aber stabiler, weil sie beweglicher sind. Auch bewegliche Bäume überleben einen Sturm länger als starre. Ein erfolgreicher Fussballstürmer muss die vor ihm entstehenden Situationen frühzeitig erfassen, damit er auf sie reagieren kann. Nimmt er immer die gleichen Laufwege, wird er durchschaubar.

Wir können dynamischem Leben nicht mit Sturheit begegnen! Deshalb gilt es – innerhalb von sinnvollen Regeln – möglichst kreativ zu sein und Überraschendes zu wagen.

Das kann mit einer angemessenen Auseinandersetzung mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft möglich sein. Eigene und Aussensicht, entsprechend reflektiert, ermöglichen Wachstum und neue zeigen neue Wege auf. Aussensicht fördert nicht nur die Beweglichkeit, sie gibt auch wertvolle Informationen über Stärken, für Verbesserungen, zu zielgerichtetem Verhalten. Veränderungen benötigen geeignete Voraussetzungen. Niemand setzt platzfordernde Pflanzen in eine Nische. Sie würden über kurz oder lang eingehen.

Veränderung braucht Offenheit und Geduld.

Wer nicht mit der Zeit geht, muss mit der Zeit gehen.

Ein alter Spruch, der nicht nur fordert, sondern auch fördert. Je nachdem, was wir daraus machen …

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Sich beruflich neu orientieren? Gerne. Ja! Aber mit möglichst wenig Risiken. Denn was man hat, das hat man. Es ist sichtbar. Begreifbar. Alles Neue muss zuerst erarbeitet werden. Wirklich? Die Risiken einer beruflichen Neuorientierung unter der Lupe.

Überwindung im Job / Beruf

Lassen Sie sich zuerst ein wenig provozieren! Die meisten von uns haben einen Job, der uns entweder fasziniert und den wir mit Überzeugung ausüben, oder der uns zumindest den Lebensunterhalt sichert. Motivation und Entmutigung liegen manchmal nahe beieinander. Demotivation nimmt uns mehr Kraft, als uns bewusst ist. Manchmal holen wir uns die Motivation und Kraft darum über Hobbies oder Beziehungen. Dem ist nichts entgegenzusetzen. Zumindest temporär. Die Einstellung «Hauptsache man hat Geld und kann davon leben» kann aber zu einem Bumerang werden. Auf die Dauer sinkt die Arbeitsleistung – die Demotivation steigt und kann zur unüberwindbaren Mauer werden. Diese «Lähmung» fällt auch dem Arbeitgeber auf.

Von der Standortbestimmung bis hin zu «Stell dir vor …»

Mit bewusstem Hinsehen verliert man nichts. Zudem wäre es doch spannend, mal neue Perspektiven zu entdecken. Eine Offerte ist ja noch kein Kaufabschluss. Der erste Schritt: Eine Analyse, was bisher geschah. Aufdecken und Erfassen von Kompetenzen. Von Hard- und Softskills. Sammeln. Querdenken. So könnte eine Standortbestimmung aussehen. Bis hier hin haben Sie kein Risiko. Eine Analyse verpflichtet Sie nicht zum Handeln. Und nun? Reifen lassen. Daraus Möglichkeiten erahnen. In Gedanken einmal weitere Schritte zulassen. Vielleicht sogar den ersten ganz konkret wagen? Ohne vom bisherigen Job oder Beruf loszulassen. Nur mal reinschnuppern in die neue Möglichkeiten. Auf sein Inneres hören und seine Gefühle zulassen. Stell dir vor …

Und die Risiken / Herausforderungen?

Innere Blockaden wollen wahr- und ernstgenommen werden. Welche Risiken kennen wir, welche sind latent vorhanden? Im bisherigen Job und Beruf? Im möglichen neuen? Hier eine kleine Liste:

  • Strukturveränderungen: Stellen werden wegrationalisiert.
  • Andere Vorgesetzte: Die Chemie zwischen Mitarbeiter und neuen Vorgesetzten stimmt nicht mehr.
  • Technische Veränderungen: Teile Ihrer Arbeit werden durch Maschinen oder Software ersetzt.
  • Konkurrenz durch Mitbewerber aus dem Ausland.
  • Teilbereiche werden nicht mehr weiter geführt.
  • Dauerhafte Über- und Unterforderung führen in eine langfristige Krankheit.
  • Gesetzliche Veränderungen. Beispiel: Hundeschulen, die plötzlich nicht mehr obligatorisch sind.

Kernfrage: Was kann ich positiv beeinflussen?

Einen Job/einen Beruf zu finden, in dem es keine Veränderungen gibt, ist unmöglich. Ob man im bisherigen Job bleibt oder eine Neuorientierung wagt – beides birgt Risiken. Die Frage ist darum letztendlich:

Worauf kann ich selbst Einfluss nehmen? Wo kann ich etwas bewegen und bin nicht nur ausgeliefert?

Selbst etwas bewegen zu können anstatt Marionette zu sein, steigert die Motivation. Steigert die Lust auf mehr. Herausforderungen sind letztendlich auch Chancen für Kompetenzerweiterungen. Kompetenzerweiterungen sind wertvolle Argumente um einen Traumjob zu erhalten.

Merke: Beruf heute ist aktives Vermarkten, wobei man selbst grossen Einfluss auf seinen Marktwert nehmen kann.

Wir können nicht auf alle Risiken, die der jetzige oder ein neuer Job mit sich bringen, aktiv reagieren. Aber das, was wir selbst tun und worauf wir (frühzeitig) Einfluss nehmen können, das sollten wir als Chance erkennen und nutzen. Im Sinne von Neuorientierung im bestehenden oder im neuen Job oder Beruf!

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Weiterführende Tipps auf Berufliche-Neuorientierung.ch zum Thema:

wenn eine Standortbestimmung angesagt ist

Einer der ersten guten Tipps, die mir mein Coach gegeben hatte, war: «Hören Sie auf Ihren Körper.» Wahrscheinlich wäre mir sonst gar nicht aufgefallen, dass ich zwischendurch einige Anfälle von Drehschwindel hatte. Ich wäre einfach darüber hinweg gegangen und hätte mich niemals gefragt: «Wie geht es mir eigentlich? »

Das Coaching hatte also bereits etwas gebracht: Ich achtete mehr als sonst auf mich und bemerkte so überhaupt, dass mir schwindelig war.

Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, fühle ich mich immer etwas überrumpelt und muss erst intensiv darüber nachdenken. Bei unserer nächsten Coaching-Einheit antwortete ich meiner Trainerin auf ihre Frage nach meinem Befinden: «Lassen Sie mich überlegen. Eigentlich geht es mir ganz gut. Aber es hat mich in letzter Zeit einige Male gedreht. »

Sie hatte eine gute Erklärung dafür parat: «Drehschwindel ist ein archaisches Relikt. Ein Primat schaut vor dem Sprung, ob er sein Ziel, beispielsweise den Ast des anderen Baumes, erreichen kann oder nicht. Ist der Ast zu weit weg, wird es ihm schwindelig und er springt nicht.»

Schwindel kann auch bei uns Menschen auftreten, um uns ein wenig auszubremsen. Wir haben Angst zu stürzen, werden dadurch in unserer Bewegung gehemmt und gezwungen, eine kleine Pause einzulegen.

Also schauten mein Coach und ich gemeinsam, wo ich momentan stehe und wir stellten fest, dass ich (bildlich gesprochen) gerade in einem Kreisverkehr herumkurve und nicht weiss, welche Ausfahrt ich nehmen soll. – Da darf es einem schon mal schwindelig werden!

Welche Ausfahrt führt zum Ziel?

Manchmal hat man also das Gefühl, dass einem der Boden unter den Füssen weggezogen wird und man nicht weiss, welche Richtung man einschlagen soll. Gut, wenn man dann einen erfahrenen Coach an der Seite hat. Systematisch und strukturiert bestimmt man gemeinsam den aktuellen Standort und zeigt die möglichen Wege auf. Hier ist es von Vorteil, dass der Coach die Gesamtsituation – die für einen selbst häufig etwas verfahren ausschaut – mit professioneller Distanz betrachten kann. Aufgrund seiner Erfahrung mit vielen ähnlichen Situationen kann ein Trainer auch gute Alternativen aufzeigen, auf die man alleine – selbst im Austausch mit dem Lebenspartner, mit Freunden oder der Familie – nie in Betracht gezogen hätte.

Welchen Weg man letztendlich einschlägt, muss man selbst bestimmen. Aber es ist gut zu wissen, dass man auch wieder gefahrlos zu seinem Kreisverkehr zurückkehren und die nächste Ausfahrt ausprobieren darf.

Weiterführende Tipps zum Thema Standortbestimmung

Es ist seit eh und je so, dass Trends oder globale Katastrophen Auswirkungen auf unser Leben haben. Vieles, was heute für uns so selbstverständlich ist, wurde von unseren Eltern mit viel Aufwand eingeführt bzw. aufgebaut. Jeder PC, jedes Programm muss zuerst eingerichtet werden, damit es später einen Return of Investment gibt. Heute erfolgreiche Firmen wurden im vergangenen Jahrhundert gegründet und mit viel Ausdauer aufgebaut. Ausdauer. Das gilt auch bei Menschen mit anderen Kulturen. In meiner Jugendzeit kamen viele Italiener in die Schweiz. Erstbegegnung mit Menschen, die ähnlich aussahen wie wir, aber so vieles so anders machten. Heute käme ich mit keinem Gedanken darauf, dass hier wohnhafte Italiener Ausländer wären … Kommt Zeit, kommt Annahme und Verständnis.

Andere Kulturen: Die neue – vielleicht auch berufliche? – Herausforderung

Im Artikel „Flüchtlinge in Ausbildung“ vom Handelsblatt.com wird unter anderem Robiel Brhane porträtiert. Ein Eritreer, der vor einem halben Jahr aus seinem Heimatland über Äthiopien, Libyen und Italien nach Deutschland geflüchtet ist. Seine aktuelle Bleibe ist ein kleines Zimmer, das er sich seit einigen Wochen mit einem Mitbewohner teilt. Darin hat es einen Tisch, zwei Betten und ein Jesuskreuz an der Wand. Für mehr sei kein Platz, berichtet das Handelsblatt weiter.

Robiel Brhane macht seine Arbeit gut, weiss seine Ausbilderin zu berichten. Bei den Behördengängen braucht er noch Unterstützung. Er ist einer von vielen, die sich auf die Ausbildung zum Gebäudereiniger einlassen. Die Branche hat offenbar Probleme. Mehr als jeder zweite Gebäudereiniger löse seinen Vertrag auf, schreibt das deutsche Bundesministerium für Bildung in seinem Berufsbildungsbericht für das Jahr 2015. Die Hoffnung für die Arbeitgeber liegt nun bei Flüchtlingen. Winwin sozusagen.

Die Geschichte von Brhane ist ein Beispiel, das aufzeigt, dass Integration und Begleitung zwingend notwendig sind, um Flüchtlinge möglichst schnell zur Selbsthilfe zu führen.

Flüchtlinge liegen ihr am Herzen

Erika Freiburghaus teilt fast alles mit Flüchtlingen: Ihr Zuhause, ihre Küche, ihre Zeit, ihr Herz. Dies berichtet ERF-Medien.ch in einer Porträtsendung von Radio Life Channel. Freiburghaus lebt nicht irgendwo in einem Flüchtlingslager, sondern in einer WG in der Nähe von Bern. Genauer gesagt in einer Integrations-WG. Ein Leben, das sich viele nicht vorstellen könnten. Für Neues brauchen wir manchmal viel Zeit. Je ängstlicher, desto mehr. Für Erika Freiburghaus ist es ein Leben, das leidenschaftlicher und konsequenter kaum sein könnte.

Es braucht Integration in unsere Kultur und in unsere Berufswelt, zum Beispiel mithilfe eines Coaches.

Duales Handeln

Das eine tun und das andere nicht lassen. Ob es in der so genannten Flüchtlingskrise mehrere Wege und Massnahmen braucht, um eine umfassende Herausforderung wie die aktuelle Flüchtlingswelle meistern zu können? Tatsache ist: Es braucht Menschen! Betroffene, verständnisvolle und distanzierte. Es braucht Integration in unsere Kultur und in unsere Berufswelt. Langfristig und mit viel Ausdauer. Auf privater Ebene und in einem beruflichen Umfeld. In beiden Fällen ist ein Grundwissen im Bereich der Psychologie elementar. Weil Kulturunterschiede fordern und Integration auch mit Abgrenzung zu tun hat. Um anderen zu helfen, müssen wir uns selbst auch kennen.

Weiterführende Lesetipps

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Der Traum von einer beruflichen Selbstständigkeit beschäftigt viele Arbeitnehmer. Das zumindest lässt die hohe Zahl von etwas über 40‘000 Unternehmen im Jahr 2015 erahnen (Quelle: ifj.ch). 40‘000 Menschen, die diesen Schritt ins Ungewisse gemacht haben. Die für den Traum der beruflichen Selbstständigkeit viele Risiken auf sich nehmen. Warum scheitern freiwillige Unternehmer immer wieder und worauf gilt es vor allem zu achten?

«Fehlende Nachfrage: Der häufigste Grund, aus dem Startups scheitern»

das schreibt tn3.de im Artikel «Warum Startups scheitern: Das sind die 20 häufigsten Gründe». Es gibt Gründe für ein Scheitern und häufig sind es viele auf einmal. So wird im tn3.de Artikel Michael Bohanes vom Lebensmittel-Lieferservice Dinnr wie folgt zitiert: «Wir haben niemandes Problem gelöst. (…) Wir haben den großen Fehler gemacht, den Leuten unsere Idee zu präsentieren und sie zu fragen, ob sie bei uns kaufen würden.» Cash und Probleme im Team werden auf Platz 2 und 3 aufgeführt. Weitere Gründe für ein Scheitern können starke Mitbewerber, schlechte Presse, die falsche Preispolitik etc. sein. (Quelle: t3n.de)

Anders sein

«Du willst anders sein? Andere gibt es schon genug!» sagt der bekannte Entertainer Eckart von Hirschhausen. Anders sein ist ein Grundstein der Selbstständigkeit. Was leicht ersetzbar ist und wo es einen starken Konkurrenzmarkt hat, dort wird der Einstieg schwierig sein. Diese Andersartigkeit, auch USP (Unique Sellin Proposition) genannt, ist einer der Schlüssel zum Erfolg. Ich habe immer einen bestimmten Grund, warum ich welches Produkt in der Migros, im Coop oder anderswo kaufe. Was meine Firma ausmacht, gehört in alle Werbemassnahmen! Beispiel: «Lidl lohnt sich». Kurz. Knackig. USP klingt toll und ist doch so schwer in der Umsetzung. Kleine Fehler können einen den Kragen kosten. Daher gilt: klein anfangen, kleine Märkte testen.

Kosten laufend überwachen

Ohne Geld geht nichts. Das ist leider so. Die Frage ist, wie viel Geld wann, wo und wie investiert werden soll. Welche Schritte können mit kleinen Budgets getan werden? Es geht um Konstanz, um Ausdauer, ums Auffallen. Ein Inserat alleine bringt in der Regel nicht den erhofften Erfolg. Auch Facebook oder eine eigene Webseite müssen zuerst bekannt gemacht werden. Müssen einen klaren Nutzen bieten und ihn so vermitteln, dass er von der Zielgruppe auch verstanden wird. Hinter diesen Massnahmen steckt viel Arbeit. Die Frage ist, welche Werbeziele sind die effektivsten? Was investiert wird, muss am Anfang schnell zurückkommen. Gerne etwas mehr. Eben gewinnbringende Massnahmen… Am besten testen. Google AdWords bietet sehr gute Möglichkeiten, kleine Testkampagnen zu lancieren. In kleinen Schritten lukrative Kampagnen herausfinden. Aber immer die Kosten überwachen.

Träume können wahr werden

Vielleicht müssen wir ihnen und uns (!) einfach genügend Zeit geben. Vieles muss sich entwickeln. Manchmal ist es besser, vorerst auf zwei Schienen zu fahren. Aufbau der Firma im Nebenamt, sofern dies möglich ist. Wege gibt es viele. Sie zu finden, braucht oft Geduld. Es ist ein langer Weg in die berufliche Selbstständigkeit, der einem nicht von heute auf morgen geschenkt wird. Dabei geht es nicht zwingend darum, rund um die Uhr zu schuften. Sondern das Wichtige richtig zu machen und das sehr konsequent.

Das Wichtige: «Sagen Sie nicht, was Ihr Kunde für Ihr Produkt tun muss, sondern sagen Sie, was Ihr Produkt für Ihren Kunden tun wird.»

(John F. Kennedy)

Denken Sie von Ihrem Kunden aus. Wie kann er Ihre Dienstleistung, Ihr Produkt in seinem Alltag gebrauchen? Das Handling muss sehr einfach sein. Gewinnt er Zeit? Kann er etwas präzisieren? Kann er sich besser präsentieren? Gewinnt er Sicherheit? Perspektiven? Sein Nutzen muss im Vordergrund stehen. Welche Gewohnheiten hat er? Welche Bedürfnisse? Beides ist wichtig, damit Sie ihn am richtigen Ort mit der richtigen Werbebotschaft erreichen können. Der Markt und seine Bedürfnisse haben immer Vorrang. Und weil noch kein Meister vom Himmel gefallen ist, braucht es Reflektion und Ausdauer. Schritt für Schritt zum Erfolg. Wobei die Schrittlänge sehr massgebend ist …

Autor: Andreas Räber, GPI®-Coach

Andreas Räber, GPI-Coach

Mehr Infos zum Autor finden Sie auf Andreas-Räber.ch und auf Coaching-Persoenlichkeitsentwicklung.ch.

Sich beruflich selbstständig machen – weiterführende Tipps im WWW